Keratokonus und Co.
Der Begriff setzt sich zusammen aus „keras” (griechisch) für Horn und „konus” (lateinisch) für Kegel und bezeichnet somit eine kegelartige Vorwölbung der Augenhornhaut. Veränderungen, welche eine Verformung der transparenten Augenhornhaut verursachen, werden als ektatische Erkrankungen bezeichnet. Deren Verlauf ist im Allgemeinen fortschreitend, allerdings im Einzelfall kaum vorhersagbar. Verdünnen sich nur zentrale Bereiche, spricht man vom Keratokonus. Wölbt sich die ganze Hornhaut kugelartig vor, wird dies als Keratoglobus bezeichnet. Entsteht eine extreme Hornhautverkrümmung mit Verdünnung in der unteren Peripherie, ist dies ein sogenannter Keratotorus oder eine Pelluzide marginale Degeneration.
Therapie des Keratokonus
Der Keratokonus ist nach aktuellem medizinischen Wissensstand nicht „heilbar”. Gründe für die teilweise Vorwölbung und Ausdünnung ist eine biomechanische Schwäche der Hornhaut. Mittlerweile können wir mit mikrochirurgischen Eingriffen einem Fortschreiten der Erkrankung entgegenwirken. Hierzu zählen das künstliche Verhärten der Hornhaut (Riboflavin-UVA Crosslinking), welches das Krankheitsstadium in vielen Fällen „einfriert”. Als weitere Möglichkeiten können Ringsegmente fast unsichtbar in die Hornhaut implantiert werden. Dieser Eingriff führt neben einer Abflachung und Regularisierung der Hornhautkrümmung auch zu einer Stabilisierung des Prozesses.
In fortgeschrittenen Fällen bleibt als letztes Mittel noch eine perforierende Excimerlaser-Keratoplastik (Hornhauttransplantation). Dabei wird das verdünnte und vernarbte Gewebe durch klares Spendergewebe ersetzt.